Kastl. Kabarettist Stefan „Das Eich“ Eichner aus Kulmbach ist schon zum zweiten Mal nach Kastl gekommen. Das Sportheim im Kastl ist diesmal voll geworden ist, das dürfte auch daran gelegen haben, dass „der entspannte Franke“, wie er sich selbst nennt, Reinhard Mey spielte.

Auf Einladung des Kulturkastl reiste dieser Eichner also mit Liedern im Gepäck an,
die Reinhard Mey gehören und zu denen er darum bei Mey selbst höflich angefragt habe, ob er sie denn auch verwenden dürfe.

Reinhard Mey ist Reinhard Mey. Punkt. Aber wenn du die Augen zumachst, dann könnte auch Stefan Eichner Reinhard Mey sein. Jedenfalls, wenn er singt und spielt.

Dem Publikum möchte Eichner an diesem Abend aber nicht nur die gängigen und meistgehörten Kompositionen präsentieren, sondern auch solche, die "selbst eingefleischte Reinhard Mey-Fans" nicht unbedingt kennen müssen.

Dass schon ganz am Anfang das Mikrophon ausfällt, sorgt für Erheiterung im Saal und beim Künstler selber. Es passiert nämlich ausgerechnet bei der Strophe
"ein Stück Musik von Hand gemacht, das funktioniert immer und überall, auch am Ende der Welt, bei Nacht und Stromausfall".

Danach gab es einen bunten Streifzug durch das 50-jährige Schaffen Reinhard Meys mit vielen nachdenklichen aber auch heiteren Liedern des großen Berliners.
Darunter waren so bekannte wie "Der Mörder ist immer der Gärtner", "Diplomatenjagd" "Einen Antrag auf Erteilung (eines Antragsformulars)" "Aller guten Dinge sind drei", und weniger bekannte aber nachdenkliche wie "What a lucky man you are".
Ebenso "Das Narrenschiff", "Zeugnistag", "Sei wachsam", "Ich bring dich durch die Nacht" sind nur einige der zwei Dutzend Lieder, die den Abend ausfüllen.

Fehlen durften natürlich auch nicht die großen "Hymnen": Bei "Über den Wolken" und
"Gute Nacht Freunde" sang das Publikum fast geschlossen gefühlvoll und überaus textsicher mit.

Am Ende gab es frenetischen Applaus und weil Reinhard Mey traditionell immer drei Zugaben gibt, gab es die, sehr zur Freude des Publikums, auch von Stefan Eichner.
Es war ein herrlicher Abend für alle Mey-Fans mit einer gelungenen Auswahl von dessen Werken, die von Eichner liebevoll interpretiert wurden.
Die Verbundenheit des Kulmbachers zu seinem Idol war jederzeit spürbar.

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