Start Aktuell Verein aktuell Nur Wasser, wenn wir keines brauchen

Die Verleihung des Kastler Marktrechtes verbanden die Künstler von "KulturKastl" mit einer humoristischen Darstellung des Wasserkrieges um den Hallerbrunnen. "Ein neues Unheil bahnt sich an", sagte Kulturchef Forster. In "Neimak", so berichtete Literat Forster, sei das "Wasserfieber" ausgebrochen.

Viele ungewaschene aber auch viele mit allen Wassern gewaschene seien ausgezogen, sich dem Wasserspaß hinzugeben. Hatte doch der Mann Wasser im Überfluss mit Freibad, Hallenbad, einen See für die Landesgartenschau und so weiter. Schon seit vielen Jahren stehen Don Carlos (Wolfgang Herdegen) in der Rolle des Neumarkter Oberbürgermeisters, der Scheriff dieser Stadt. An seiner Rechten sei Bancho (Willi Nutz) als Direktor der Wasserwerke, ein umtriebiger und undurchsichtiger Beamter, der seinem Herrn Don Carlos absolut treu ergeben sei.

Die Szenen schilderten die Absichten der "Neimakter" aus dem Hallerbrunnen in Lauterhofen Wasser nach Neumarkt zu befördern. Neumarkt braucht mehr Wasser, war die Forderung des Don Charlos. Mit auf dem Weg gab der Sheriff seinen Beamten eine Flasche Tylla, um das passende für die Miss zu finden. "Bald ham's an Dumma gfunna, dem zolln's am Volksfest a Bier", so die Kastler Gstanzlsänger. Währenddessen näherten sich die Lauterhöfer und die Kastler nach Jahrzehnte langer glutseeliger Nachbarschaft wieder an, und es herrschte eidler Sonnenschein. Grund sei, dass der "Neuer-Mann" in Lauterhofen sein Amt in jüngere Hände gelegt habe und die Gemeinsamkeit gehe sogar so weit, dass jetzt beide "Häuptlinge" den selben Namen haben: Der Kastler "Brauner Stefan" (den Lisa Malein darstellte) und der Lauterhöfer "Brauner Peter" (Albin Raab).

Wie Forster berichtete, schworen sich beide Häuptlinge bei einem Treffen am Hallerbrunnen auf die neue Gemeinschaft ein. Und Brauner Stefan warnt seinen Kollegen aus Lauterhofen vor dem Neumarkter Tylla. Brauner Peter droht dem Neumarkter Stadtwerkedirektor, am Marterpfahl zu landen, wenn der Vorschlag aus Neumarkt nicht gut sei. Währenddessen machten sich die drei Hallernymphen auf, aus ihrem Hallerbrunnen mit Gstanzln zu berichten. Höhepunkt war die gemeinsame Sitzung aller Beteiligten in Sachen Hallerbrunnen. Aus dem Volk versprach der "Gunda-Mann" (Stifter des Hallerbrunnenmarterls, den der Kastler Baader Albert Fromm verkörperte, den Neimarktern: "I geh solang zu eierer Muttergottes am Mariahülfberg, bis i' die Mutter Gottes auf meiner Seit'n hob." "Die Neumarkter Miss-Wirtschaft mit dem Wasser ka doch für uns koa Vorbüld sa." "I sia's schou kumma, dau mou i no viele Martala schnitz'n", befürchtete der Gundamann.

Der Neimaka Stadtwerkechef versprach den Kastlern: "Wir woll'n nur dann a Wassa ham, wenn ma koans braucha. Nur dann, wenn wir selber Wasser im Überfluss haben, nur dann, nur dann brauchen wir den Hallerbrunnen. Bei Dürre und Hitzeperioden da sammeln wir das Regenwasser." "Ein fauler Kompromiss?", wie Hermann Forster zu bedenken gab. Mit einem donnernden Applaus wurden die Mitwirkenden und der Autor, Texter und Dichter der Stücke, Hermann Forster, vom Publikum verabschiedet.


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